Die PSD2 als ein Kristallisationskeim für APIs in den letzten Jahren hat dazu geführt, dass verschiedene Initiativen in Europa eine Access-to-Account-API spezifiziert haben. Die wichtigsten dieser Initiativen sind sicherlich „The Berlin Group“, „STET“ und „PolishAPI“. Aber auch außerhalb von Europa hat die PSD2 ausgestrahlt. In der Schweiz wurde das „OpenBankingProject“ (https://www.openbankingproject.ch/en/) ins Leben gerufen, welches sich mit der SwissNextGenAPI an die API der Berlin Group anlehnt. Im Vereinigten Königreich ist die „Open Banking“-Initiative entstanden. Alle Initiativen und deren APIs setzen auf die PSD2, und alle eint der Wunsch nach einer hohen Effizienzgewinnung.
Die Realität dämpft diese Hoffnung etwas. Natürlich gibt es die oben beschriebenen Standardisierungsinititiativen. Aber erstens gibt es nicht die eine Spezifikation, zweitens sind Banken nicht verpflichtet, sich an diese zu halten, und drittens lassen die Spezifikationen Freiraum in der Implementierung (Stichwort Implementor Options). Möchte nun ein Marktteilnehmer, ob Bank oder Drittdienstleister, die Access-To-Account-API der Banken nutzen, steht er vor einer Herausforderung. PPI hat diese Herausforderung angenommen und mit dem Produkt TRAVIC-Payment-Client-API eine Bibliothek geschaffen, die die skizzierte Heterogenität hinter einer einzigen Schnittstelle verbirgt. Durch Verwendung von TRAVIC-Payment-Client-API können während der Anbindung der Access-to-Account-Schnittstellen der Banken Risiken minimiert und die Entwicklungszeit verkürzt werden. Das Produkt ist bei der Atruvia AG produktiv im Einsatz. Mehr darüber und wie z. B. die Atruvia AG davon profitiert hat, lesen Sie hier.
Aus Sicht von PPI ist das Thema API im Kontext Payments nicht mehr wegzudenken. Punktuell durch die PSD2 angetrieben, wurden erste Schritte bankseitig gemacht. Aber es ist abzusehen, dass es nicht dabei bleiben wird. Die Berlin Group hat längst das openFinance API Framework spezifiziert, das die Anwendungsfälle der Access-to-Account Schnittstelle erweitert. Und, soweit bekannt, sind für 2022 weitere Erweiterungen an der Spezifikation geplant. Diese Mehrwertdienste, die natürlich über APIs bereitgestellt werden, werden in einem zunehmenden Umfang auf den Entwicklerportalen der großen Banken angeboten. Einige dieser APIs richten sich nicht mehr nur an Drittdienstleister, sondern auch direkt an Unternehmen. Damit wird deutlich, dass das Thema API nicht auf PSD2-relevante Use-Cases beschränkt ist, sondern sich zunehmend als eigenständiger Kanal für unterschiedliche Stakeholder etablieren wird. Folglich wird es voraussichtlich über kurz oder lang neben EBICS, FinTS und Access-to-Account weitere APIs geben.
Nicht nur die Berlin Group ist in Sachen API unterwegs. Das European Payments Council (EPC) hat eine Arbeitsgruppe auf europäischer Ebene ins Leben gerufen, die ein Rulebook für den Zugriff auf SEPA Zahlungsverkehrskonten über APIs erarbeiten soll (https://www.europeanpaymentscouncil.eu/news-insights/news/call-candidates-sepa-payment-account-access-multi-stakeholder-group-spaa-msg), an der PPI teilnimmt. Außerdem hat das EPC in der kürzlich veröffentlichen Ankündigung zum „SEPA Request to Pay scheme rulebook 2.0“ sogar angekündigt, dass der Austausch von SRTP-Nachrichten über APIs in Zukunft verpflichtend sein wird.
Viel Bewegung im Markt, aber eines wird dabei deutlich: Die Liste bestehender und zukünftiger Initiativen rund um APIs ist lang, und eine Reihe von Innovationen ist in diesem Umfeld denkbar. PPI hat mit dem Produkt TRAVIC-Payment-Client-API den ersten Schritt gemacht und bietet dieses insbesondere auch As-a-Service an. Darüber hinaus konzipiert PPI weitere Angebote rund um das Thema API.
Autor: Christian Wenz