Innerhalb einer Kundenvereinbarung muss unabhängig von der EBICS-Version die zentrale Vereinbarung für den jeweiligen Geschäftsvorfall berücksichtigt werden können. Die Kompatibilität und Interoperabilität zwischen den Vorgängerversionen sind für EBICS vorgegeben. Wenn zwei elektronische Unterschriften für eine SEPA-Überweisung vereinbart sind, ist es beispielsweise irrelevant, ob Einreichungen hierzu per BTF oder Auftragsart bzw. FileFormat-Parameter erfolgen. Diese Bedingung erfordert ein internes Mapping alter und neuer Geschäftsvorfälle im Bankrechner und ggf. auch in Client-Systemen. Bisher sind für die Standardgeschäftsvorfälle diese Mappings offiziell spezifiziert.
Die dem EBICS vor- und nachgelagerten Verarbeitungen bei den Kreditinstituten und bei den Firmenkunden orientieren sich i. d. R. noch an den bisherigen EBICS-IDs, wie den dreistelligen Auftragsarten und in Frankreich an den bis zu 40-stelligen FileFormat-Parametern. Solange ein Mapping existiert, besteht aber auch keine Notwendigkeit daran etwas zu ändern. Was ist jedoch, wenn für einen Geschäftsvorfall keine Auftragsarten/FileFormat-Parametern mehr spezifiziert sind und die Geschäftsvorfälle ausschließlich mit BTF gelten? Will man seine angrenzenden Verarbeitungsprozesse nicht an die BTF anpassen, kann man natürlich ein Mapping beibehalten. Für die nicht spezifizierten Mappings sollte man dann allerdings individuelle, passende IDs festlegen.
Im Außenverhältnis in der Kunde-Bank-Beziehung sollte man beachten, dass dem Kunden bzw. Client-System die Vorgaben des Bankrechners hinsichtlich Geschäftsvorfällen und Mappings auf verschiedenen Wegen mitgeteilt werden. Dabei kommen zudem die unterschiedlichen Darstellungen aus Sicht des Kunden, Teilnehmers und Zeitpunkts zum Tragen. Ein Teilnehmer nutzt immer eine konkrete EBICS-Version, während die Kundenvereinbarung alle gültigen Versionen abbilden muss. Außerdem spielt der Zeitpunkt der Information eine Rolle. So ist vor der Initialisierung des Teilnehmers dem Kreditinstitut i. d. R. nicht bekannt, welche EBICS-Version dieser nutzen wird.
Das BPD-Blatt (BPD=Bankparameterdaten), das bei der Einrichtung des Teilnehmers auf dem Bankrechner angelegt wird, muss daher die Optionen aller unterstützten EBICS-Versionen inkl. evtl. BTF-Mapping-Vorgaben abbilden. Gleiches gilt zumindest auch für die Auftragsart HKD, mit der die Vereinbarungen auf Kundenebene vom Client abgerufen werden können. Wird bei bestimmten Geschäftsvorfällen in der Kunde-Bank-Beziehung ungeachtet der internen Nutzung kein Mapping mehr angeboten, so sollte die jeweilige Information das Mapping entsprechend ausschließlich per BTF abbilden. Für die interne Administration und Pflege ist es hilfreich, wenn bei einem internen Mapping die ausschließlich intern genutzten individuellen IDs sichtbar sind (z. B. individuelle Auftragsarten mit eigenem BTF-Mapping), aber sich von den externen IDs unterscheiden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Herausforderung darin besteht, bei der neuen Vielfalt an Informationen den Übergang zu EBICS 3.0 für alle Beteiligten so leicht wie möglich zu machen. Mit der richtigen Konfiguration und unter Beachtung einiger Maßgaben bei der Bedienung, ist der Umstieg auf die neue EBICS-Version allerdings gar nicht so schwierig. Sollten Sie Hilfe beim Umstieg auf EBICS 3.0 benötigen oder Fragen dazu haben, sprechen Sie uns gern an.
Autor: Michael Lembcke