Luzerner Kantonalbank AG bietet Firmenkunden erweiterte Lösungen rund um EBICS und ISO 20022

Raphael Häfliger, Cash Management Services, Luzerner Kantonalbank AG

Die Luzerner Kantonalbank AG (LUKB) bietet in der Schweiz seit 2014 den Kommunikationsstandard EBICS an und hat damit ein umfassendes Angebot für den professionellen Zahlungsverkehr im Markt platziert. Nach der erfolgreichen EBICS-Einführung steht nun der nächste Schritt an: Als erstes Finanzinstitut auf dem Finanzplatz Schweiz wird die LUKB ab Herbst 2015 mit der Pilotphase für die Lancierung der "Verteilten Elektronischen Unterschrift" (VEU) starten. 


Das Konstrukt der VEU entspricht einem immer grösser werdenden Bedürfnis von Schweizer Firmenkunden. Kunden können Zahlungsaufträge mit der VEU an die LUKB übermitteln und je nach Vollmachtskonstrukt von den dafür zuständigen Personen im Unternehmen final freigegeben lassen. Dieser zusätzliche Prozessschritt unterscheidet sich von der in der Schweiz üblichen EBICS-Ausgestaltung, bei welcher die Schnittstelle mit einer Einzelunterschrift fungiert und die Berechtigungen innerhalb des firmeneigenen ERPs geregelt werden. In Deutschland gehört die VEU bereits zum Standard, in der Schweiz hingegen ist dies bislang ein Novum.

Mit dem Angebot der VEU sieht die LUKB eine Chance, sich als Finanzinstitut flexibel und kundenorientiert zu positionieren. Zur Realisierung einer EBICS-VEU führt die LUKB mit den Kunden den Dialog, um das passende Unterschriftenmodell zu evaluieren. Geplant sind unter anderem folgende Spezifika:
  • kollektiv zu zweit
  • kollektiv zu dritt
  • Gruppen mit A- und B-Unterschriften
  • weitere individuelle Rollen für Debitoren- und/oder Kreditorenbuchhaltung
  • flexible Zuordnung/Ausschluss von einzelnen Auftragsarten
Es gibt jedoch weitere Gründe sich mit der VEU zu beschäftigen. Aufgrund von operationellen Risiken kann es sinnvoll sein, die für die Auftragserteilung zuständigen Personen im EBICS zu identifizieren. Über die weit verbreiteten Corporate Seals, bei welchen nur die Firma selber authentifiziert wird, ist dies nicht möglich. Zudem könnte künftig auch der Druck seitens des Regulators oder auch der Revisionsgesellschaften in dieser Angelegenheit zunehmen.
In der Startphase ist damit zu rechnen, dass insbesondere die Kunden mit europäischen Softwarelösungen das Angebot nutzen. Weiter geht die LUKB davon aus, dass die lokalen Softwarehersteller mittelfristig ebenfalls VEU-Lösungen in ihre Clients integrieren werden.
In der Firmenkunden-Kommunikation geht die LUKB noch einen Schritt weiter und wird ab Dezember 2015 das Format ISO 20022 über EBICS transportieren. Konkret werden die Meldungen pain.001, pain.002, camt.052 und camt.053 implementiert. Camt.054 folgt voraussichtlich im Frühjahr 2016 und vervollständigt damit das ISO-Angebot. Mit diesem Vorhaben wird die LUKB zu den ersten Anbietern einer produktiven Lösung im Projekt "Harmonisierung Zahlungsverkehr Schweiz" gehören. Neben den Schweizer Empfehlungen wird die LUKB auch die ISO- und DK-Schemas (Deutschland) für die Auftragserteilung in ISO 20022 unterstützen. Weitere Schemen wie das französische oder österreichische Format werden je nach Kundenanforderungen individuell geprüft.

Mit den weitreichenden Angeboten rund um die EBICS-VEU und ISO 20022 ist die LUKB im Schweizer Firmenkundenmarkt bestens auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet.

www.lukb.ch/harmonisierung-zv
www.lukb.ch/direkt-ebics

Raphael Häfliger